Die Zukunft der Psychoanalyse hängt davon ab, inwieweit sie ein ähnliches Interesse für gesellschaftliche Fragen entwickeln kann, wie es der ersten Generation der Psychoanalytiker gelang.

(A. Mitscherlich)

Artikel mit dem Tag "Triebschicksal"


10. August 2015
Komplexität, Geschwindigkeit und psychische Belastung im Beruf haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dem steht nicht entgegen, dass der Job für viele Menschen zum Prestige- und Identifikationsfaktor ersten Rangs geworden ist, dem sie vieles - bisweilen auch alles - unterordnen. Der gewachsene Wettbewerb macht sich in Unternehmen und Organisationen durch eine subjektiv empfundene, höhere Unsicherheit bemerkbar sowie durch Stressreaktionen und Arbeitsausfälle wegen Krankheit. Wer...
20. April 2015
Psychoanalyse lässt sich im wesentlichen als eine Lektüretechnik verstehen: Sie unterstützt beim Lesen von Texten. Ein alltäglicher Vorgang, wenn man bedenkt, wie häufig wir vor der Frage stehen, was ein Text, eine Email oder eine mündliche Mitteilung bedeutet. Im Handel heißt es, die beste Sprache sei immer die Sprache des Kunden. Dieser Merksatz der Kundenorientierung wird dem deutschen Kaufmann und Bankier Anton Fugger aus dem 16. Jahrhundert zugeschrieben. Fugger war klar, man muss...
16. März 2015
Die infantilen Sexualtheorien gelten Freud zufolge als vorbildlich für das Neugierverhalten des späteren Erwachsenen. Freuds Ausdruck „infantile Sexual-forschung“ besagt, dass das Sexualleben des Kindes auch mit dem Anfang jener Tätigkeit einhergeht, „die man dem Wiß- oder Forschertrieb zuschreibt“ (Freud 1905d, S. 95ff.). Dieser Wisstrieb sei Freud zufolge weder ein elementarer Trieb noch ausschließlich der Sexualität unterzuordnen. Er entspreche einerseits einer sublimierten...